Tessen-kai Noh-Compagnie Tokyo
Das traditionalle japanische Noh-Theater wurde von Zeami Motokiyo am Hof der Ashikaga-Shogune in Kyoto an der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert erschaffen. Es vereint shamanistische und buddhistische Riten, zeremonielle Tänze mit Masken und Gesänge sowie Geschichten aus Mythologie und Geschichte. Besonders interessant für die Moderne sind jene Stücke, wo es um die Lösung eines emotional noch offenen Konflikts geht. Erzählen-über mündet in eine intensive Re-Inszenierung, die die Illusionen des Egoismus aufdeckt. Die performative Ästhetik fasziniert, der psychologisch-spirituelle Prozess löst Blockaden, die Verschränkung von Vergangenheit und Gegenwart, von Geistern nd Menschen erschafft eine mysteriöse Tiefe (yugen).
Ein alter Israeli führt einen jungen jüdischen Immigranten durch das Heilige Land. Sie
kommen an den Jakobsbrunnen bei Hebron. Eine alte Palästinenserin erzählt die Geschichte von
Jesus und der Samariterin an diesem Brunnen und entpuppt sich als deren Geist. Sie wartet
darauf, dass ihr wieder ein Jude Wasser anbietet, nach dessen Genuss, wie damals, sie nie mehr
dürsten wird. Die zwei Männer beschließen, ihr entgegenzukommen …
Ursprünglicher Basis-Text für das Noh-Theaterstück / Englisch, Japanisch und Deutsch
(Kyogen/Katzenszene)
Stücktexte
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Die Tessen-kai Noh Theater Vereinigung ist eine bekannte Noh-Aufführungsorganisation, die von der Kanze Tetsunojo-Familie geleitet wird. Sie wurde als ein Zweig der Kanze-Schule im frühen 18. Jahrhundert gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg leitete Kanze Hisao (1925-1978) die Renaissance des Noh ein und erforschte dessen Potenzial. Hisao und Tessen-kai engagierten sich intensiv in Disziplinen übergreifenden, internationalen Projekten. Gegenwärtig wird Tessen-kai von Kanze Tetsunojo IX (geb. 1956) geführt. Während das klassische Repertoire gepflegt wird, kreiert die Organisation auch neue Stücke und sucht aktiv neue Wege des Ausdrucks.
Kanji Shimizu (geb. 1953) ist ein Noh-Meister aus der Tradition der Tessen-kai
Noh-Theaterorganisation. Nicht nur führt er das klassische Repertoire auf, sondern
erarbeitet auch die Produktion zeitgenössischer Noh-Stücke. Oft koopereiert er mit dem
zeitgenössischen Theater, dem Tanz, der Musik und auch nicht-japanischen traditionellen
Schauspielkünsten wie zum Beispiel dem chinesischen Kunqu.
Diethard Leopold, ein österreichischer Psychotherapeut, erarbeitete zusammen mit
Kanji Shimizu das Stück „Der Jakobsbrunnen“
ÖSTERREICHISCH-JAPANISCHE GESELLSCHAFT / AUSTRIAN-JAPANESE SOCIETY
Webseite: www.oejg.org
Veranstaltung der offiziellen Eventliste der Japanischen Botschaft in Österreich im Jubiläumsjahr 2019: 150 Jahre freundschaftliche Beziehungen zwischen Österreich und Japan
TESSEN-KAI KYOSAI / Public Interest Incorp. Association